Veranstaltungen in der Presse

Auszug interessanter Veröffentlichungen.

 

Becker begeisterte mit Ringelnatz in Rellingen

 

Musikalisch begleitet von Constanze Steindamm – Applaus von fast 80 Besuchern

 

 

 

Ein furioser Neustart nach der langen Corona-Pause gelang dem APM-Verein zur Förderung der Kunst und Kultur e.V. in Rellingen. Mit Rolf Becker hatte er in der Schlaraffen-Burg einen Schauspieler zu Gast, der sich als grandioser Interpret der Texte von Joachim Ringelnatz erwies. Constanze Steindamm begleitete ihn mit der Geige und auf dem Steinway-Flügel. Fast 80 begeisterte Zuhörerinnen und Zuhörer spendeten immer wieder verdienten, spontanen Beifall.  

 

„Ich komme und gehe wieder“ lautete in Anlehnung an ein Ringelnatz-Gedicht das Thema des Abends. Das wünsche man sich auch als Motto für Corona, meinte der Vorsitzende des Kulturvereins, Jörn  Freyenhagen, in seiner Begrüßung: „Du bist gekommen, nun schleich dich und gehe wieder.“

 

Der 87 Jahre alte Rolf Becker rezitierte mit Leichtigkeit, Witz und einem eigenen Rhythmus die Verse von Ringelnatz, der eigentlich Hans Bötticher hieß. Im Fokus stand vor allem sein lyrisches Werk. Das Spektrum reichte vom Bekannten zum Unbekannten, vom Humorigen zum Nachdenklichen, vom Banalen zum Artifiziellen.

 

Was Becker vortrug, war zum Teil identisch mit dem Inhalt seines Hörbuches „Ich bin so knallvergnügt erwacht“, ein Zitat aus dem Gedicht „Morgenwonne“. Heiter und lebensbejahend wirkten viele Gedichte wie z.B. „Die Schnupftabakadose“, „Ein männlicher Briefmark“ oder „Ein Nagel saß in einem Stück Holz“. Besinnlich und teilweise aufrüttelnd dagegen kamen Texte wie „PSST“ oder „Wir haben keinen günstigen Wind“ daher.  

 

Der aus unzähligen Theater-, Film- und Fernsehrollen bekannte Rolf Becker zog alle Register seiner darstellenden Kunst. Mit seiner unverwechselbaren Stimme identifizierte er sich so stark mit dem Autor der Texte, dass man zeitweise den Eindruck bekam, Joachim Ringelnatz oder „Kuttel Daddeldu“ stünden vor einem. Das veranlasste den Vereinsvorsitzenden Jörn Freyenhagen zu der Bemerkung: „Wenn Ringelnatz noch leben würde und Rolf Becker hier und heute erlebt hätte, würde er sagen: Genauso hab ich’s gemeint.“

 

Auch Constanze Steindamm, Tochter des weiland Ritters Attempto aus dem Reych Brema (52) zog das Publikum in ihren Bann mit ihrem Spiel, das den Vorgaben der Gedichte harmonisch folgte. Sie bot nicht nur Zwischentöne, sondern hatte ein komplettes Musikprogramm – abgestimmt auf Ringelnatz – zusammengestellt. Der Mime und die Musikerin, die erstmals gemeinsam auftraten, bildeten ein ideales Duo.

 

Ein Büchertisch der Rellinger Buchhandlung „Lesestoff“ bot den Besucherinnen und Besuchern CD’s und literarische Werke zum Kauf an. Die Styxin der Ante Portas Mundi, Bianca Hagelberg“, hielt in der Pause Getränke, Suppe und Schnittchen zur Stärkung bereit. Alles in allem eine gelungene Veranstaltung, die den Wunsch nach mehr allenthalben laut werden ließ.    

 


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Winterreise_Bericht Pinneberger Tageblat
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